Yoda Schnecke - Radix balthica
Die Schlammschnecken erinnern mit ihren ausgeprägten Fühlern an den bekannten Charakter Yoda aus Star Wars
Die Eiförmige Schlammschnecke gehört der Familie der Lungenschnecken an und wandert zum Atmen an die Wasseroberfläche, aber auch über die Haut der Fühler ist eine Atmung möglich. In freier Wildbahn ist sie daher auch in Teichen, Tümpeln und nicht zuletzt offenen, kalkreichen Gewässern anzutreffen. Sie ist relativ unproblematisch in der Haltung und besticht einerseits durch ihre Vermehrungswut, die sie vor allem für Schmerlen- und- Kugelfischhaltern sehr attraktiv macht, als auch durch ihre beachtliche Größe, wenn sie mit bis zu 7cm ausgewachsen ist.
Die Schale erinnert an eine Turmdeckelschnecke und ist durchscheinend mit braunen und grauen Pigmenten des Körpers. Die Mündung vergrößert sich mit zunehmender Größe und Alter des Tieres, die bis zu zwei Jahre alt werden können. Je nach Wasserbeschaffenheit weist die Mündung andere Formen auf.
Auch die Radix balthica gehört wie viele andere Süßwasserschnecken zu den Hermaphroditen und ist mit ungefähr zweieinhalb Monaten geschlechtsreif. Sie befruchtet sich gegenseitig, aber auch gelegentlich selbst.
Dieser Akt findet eigentlich permanent statt, die Eier werden in gallertartigen Laichschnüren, die bis zu 200 Eiern enthalten können, an Blättern, Einrichtungsgegenständen und bevorzugt an den Scheiben und insbesondere den Ecken abgelegt. Die Laichschnüre können manuell entfernt werden, indem diese mit einer gebogenen Scaping-Pinzette zur Seite geschoben und dann im Ganzen entnommen werden. So ist auch ein Umsetzen möglich, der Laich schlüpft selbst bei einfacher Aufbewahrung in einem Trinkglas. Zwar ist dieser sehr elastisch, kann jedoch bei unvorsichtigem Umgang zerreißen und Eier fallen in den Bodengrund. Nach ungefähr 10 bis 14 Tagen schlüpfen voll entwickelte Jungtiere, die sich selbstständig ernähren.
Häufiger wird der Schlammschnecke massiver Pflanzenfraß vorgeworfen, weshalb sie in bepflanzten Aquarien eher ungern gesehen wird. Zwar hält sie sich hauptsächlich an verrottende Pflanzenteile und Aas. Mithilfe der Radula raspelt sie glatte Flächen und Steine ab, weshalb ein Spitzschlamm-Becken selten unter trüben Scheiben leidet. Aber auch die Kahmhaut wird von ihr abgefressen. Dazu ist sie in der Lage, rückenschwimmend an der Wasseroberfläche zu treiben. Durch das Formen einer Röhre kann sie sich freischwimmend im Wasser bewegen. Im Allgemeinen wird sie gerne in Aquarienwasser mit einer Gesamthärte zwischen 6-25 Grad deutscher Härte gehalten und freut sich über eine artgerechte Ernährung, wie beispielsweise unserem Naturefood Premium Grünfutter-Mix
Nicht zuletzt gibt es einige Tatsachen, die man ihr zu Gute halten muss. Radix balthica ist in der Lage, Hydren, Algen und sogar Fadenalgen den Garaus zu machen. Ein Experiment in einem mit hochwertigen und seltenen Moosen und Pflanzen bestücktem Nano-Scape konnten wir feststellen, dass die Pflanzen nicht beschädigt wurden. Nicht zuletzt besticht diese einzigartige Schnecke durch das Fressen von anderem Schneckenlaich, womit einer Posthorn- oder Blasenschneckenplage sehr schnell Einhalt geboten werden kann.
Sie ist ein sehr einfacher anspruchsloser Pflegling, der sich mit anderen Schnecken, Zwergkrebsen und Zwerggarnelen gut versteht. Von einer Vergesellschaftung mit Raubschnecken, Raubfische und größeren Krebsarten ist abzuraten.