Wasserhärte im Aquarium

H2O plus X

Unsere Erde wird nicht ohne Grund der „Blaue Planet“ genannt, denn Sie besteht zu ca. 2/3 aus Wasser. Jedes Lebewesen benötigt eben genau dieses Wasser um zu Leben. Aufgepasst: Wasser ist nicht gleich Wasser! Besonders die Wasserhärte im Aquarium spielt für deine Lieblinge ein wichtige Rolle.

Wasser kann hart oder weich sein – als Wasserhärte bezeichnet man die Menge der gelösten Mineralien im Wasser. Chemisch betrachtet ist Wasser in reiner Form einfach nur H2O. Jedoch reichern sich im Wasser jede Menge andere Stoffe an. Zum Beispiel Calcium, Magnesium, Natrium, Sulfat und vieles vieles mehr.

Viele Organismen sind sehr wählerisch, was die genaue Zusammensetzung des Lebenselixiers betrifft, so müssen wir auf die Bedürfnisse unserer Haustiere besonders Acht geben.

Jeder im Wasser lebende Organismus hat größte Probleme bei einer schnellen Umstellung der Wasserparameter. Auf die Wasserhärte bezogen, können Veränderung von mehr als 150 µ/S pro Tag fatale Folgen haben.

Bei unseren kleinen Freunden den Garnelen zeigt sich meistens eine Reaktion auf solch eine signifikante Umstellung erst nach etwa 3-4 Wochen – und dann leider meist mit starken Ausfällen.

Wasser mit einem niedrigen Leitwert gilt daher als besonders „weich“, trotz aller Bemühungen um ein möglichst weiches Aquarienwasser, darf nicht vergessen werden, dass Zwerggarnelen einen bestimmten Bedarf an Mineralien und Spurenelementen haben.

Aber wie kann ich die Wasserhärte im Aquarium bestimmen? Dazu gibt es bestimme Leitwertmessgeräte oder auch Teststreifen, wobei Leitwertmessgeräte weitaus genauer sind.

Um ein maßgefertigtes Gleichgewicht herzustellen, greifen viele Garnelenfreunde daher auf Umkehr-Osmosewasser zurück, das mit speziellen Salzen wieder „aufgehärtet“ wird. Durch die Aufhärtung lassen sich Wasserparameter gezielt einstellen und dem Wasser benötigte Mineralien und Spurenelemente wieder zuführen.

Wie wirkt sich die Wasserhärte im Aquarium auf Haltung und Zucht aus?

Die meisten Aquarianer halten Ihre Aquarienbewohner auf „normalem“ Leitungswasser und das ist auch richtig so. Die Zusammensetzung unseres Leitungswassers ist oftmals vollkommen ausreichend, um ein Aquarium erfolgreich zu pflegen. Wobei hier ein Unterschied zwischen Haltung und Zucht gemacht werden muss. Für die erfolgreiche Zucht werden oftmals nahezu ideale Wasserwerte verlangt. Wobei ideal einfach nur heißt, dass das Wasser dem Wasser des natürlichen Habitats der Tiere entsprechen sollte.

Alle Garnelen der Gattung Neocaridina, schwimmen und vermehren sich in unserer Zuchtanlage in „normalem“ Leitungswasser, mit den Werten von ca. 15° GH, 10° KH und einem Leitwert von 600µ/S.

Die Zucht von Caridina, also Red Bee, Black Bee, Taiwan Bee und Co, gelingt meist nur in sehr mineralarmem Wasser mit einem geringen elektrischen Leitwert.

Wie erreiche ich ein solches Wasser?

Wasser mit einem niedrigen elektrischen Leitwert erzeugt man mit einer Umkehr-Osmose-Anlage. So eine Anlage filtert unter Druck die Härtebildner raus und sorgt somit für ein bis zu 98% reines Wasser. Durch die Umkehr-Osmose werden mögliche Rückstände von Medikamenten, Reste von Drogen, Herbizide, Pestizide, Insektizide uvm. rausgefilter.
Dieses Permeat (das Abwasser nennt man Konzentrat)  salzen wir dann mit dem Salz auf, welches für die Tiere am geeignetsten ist, daher bieten wir auch verschiedene Salze für unterschiedliche Garnelen an. Das Permeat wird dann auf etwa 250µ/S aufgesalzen, was wir mit einem Leitwertmessgerät kontrollieren.

Aufgepasst: Bitte verschneide das frisch gefilterte Wasser nicht wieder mit Leitungswasser, dafür lohnt sich der ganze Aufwand nicht!

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